Die Fiedelgrille und der Maulwurf  - Oder ich höre was, was du nicht siehst

Eine wunderschöne Inszenierung für Groß & Klein im Theater-Hof 19, die unsere Kulturstiftung sehr gerne anteilig mit gefördert hat:
„Die Fiedelgrille und der Maulwurf“ von Janosch ist erstmals 1985 erschienen und darf als Kinderbuchklassiker bezeichnet werden. Diese wunderbare, kluge Geschichte über das Teilen, über Empathie, das Miteinander, Gastfreundschaft, Verantwortung und den Stellenwert von Kunst in der Gesellschaft, verortet Janosch in dieser kurzen Erzählung im Reich der Tiere. Sie handelt von der kleinen Fiedelgrille, die den ganzen Sommer lang die Tiere im Wald mit Ihrer Musik erfreut hat. Aber dann kommt der Herbst und dann der Winter und die kleine Grille hat kein Haus gebaut und keine Vorräte angelegt. Nun ist sie frierend auf der Suche nach einem Winterquartier und klopft an die Türen der Waldbewohner, mit denen sie vor gar nicht langer Zeit fröhliche Feste gefeiert hat und für die sie unermüdlich die schönste Geigenmusik spielte. Zuerst fragt sie den Hirschkäfer, ob er sie aufnimmt: (…) „Könnte ich bitte bei ihnen wohnen, denn ich hab kein Haus. Nur den Winter über. Kostenlos.“ Doch der antwortet: „Kostenlos? Kein Haus und kostenlos!! Das höre ich gerne. Nein, nein, da kann ich nicht dienen. Erst den ganzen Sommer rumgefiedelt und dann auf anderer Leute Kosten…“, entgegnete der Käfer und wirft sie hinaus. Da geht die Grille zur Maus. Die Maus wohnt in einer Gießkanne mit allem Komfort. Hatte viele Vorräte gesammelt, so das fünf kleinere Leute davon hätten leben können, und zwar gut und drei Jahre lang… Als sie zur Maus kommt wird sie ebenfalls abgewiesen und auch der Fuchs läßt sie nicht ein und so muss die kleine Grille wieder hinaus in die Kälte. Alle haben die Musik der Grille im Sommer geliebt und viele schöne Stunden beim Tanzvergnügen erlebt, aber nun, da die Grille sie in ihrer Not um etwas bittet, weisen sie sie ab.

Schließlich kommt sie zum Maulwurf. Der Maulwurf wohnt in einer Kellerwohnung. Mit Ofen. Viel Platz unter der Erde und warm. „Oh, Besuch!“, ruft der Maulwurf. „Kommen Sie doch mal näher, damit ich sie befühlen kann, denn ich bin ein wenig kurzsichtig auf den Augen, weil ich blind bin. Kommt von der Finsternis unter Erde, macht nix.“ (…) Als der Maulwurf die kleine Grille mit ihrer Fiedel erkennt, freut er sich sehr, „denn wer nicht gut sieht, der hört um so lieber mit den Ohren Musik“. Die Grille bleibt bei ihm und sie verleben zusammen eine wunderbare Zeit - „Wohl die schönste Zeit in ihrem ganzen Leben“.

Dieses Theaterstück ist mit der Tänzerin Eleonora Fabrizi und dem Musiker Christian Klein mit Schauspiel, Tanz, Live-Musik, viel Witz und Situationskomik, Überraschungen und Tiefgang für Kinder ab 6 Jahre und Erwachsene inszeniert. Darüber hinaus geht es auch darum, wie man aus einer Geschichte ein Theaterstück machen kann und so wird das Theater, der Tanz, die Musik, der Text, also die Inszenierung selbst zum Thema.

© Lizenziert durch Janosch film & medien AG, Berlin

Eine Inszenierung des theater hof/19 nach einem Original von Janosch. Mit Eleonora Fabrizi und Christian Klein, Regie/Dramaturgie: Frauke Allwardt, Dieter Hinrichs, Musik: Christian Klein, Choreografie: Eleonora Fabrizi, Assistenz: Tanja Pahl, Technische Umsetzung: Henrik Rehn, Kostüme: Rita Buschermöhle, Maske: Hanna Fendesack

www.theaterhof19.de

Text und Fotos: Theater-Hof 19