Förder-Projekte
„Lebenswege“
Im Industrie Museum Lohne berichten Zeitzeugen über Arbeitsmigration
Das Industrie Museum Lohne ist ein Ort, an dem man viel Wissenswertes zur damaligen Industrialisierung des ländlichen Raumes erfährt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den sozialen Lebensbedingungen der in dieser Zeit dort arbeitenden Menschen. In seiner jüngsten Sonderausstellung, die noch bis zum 24. August 2025 zu sehen ist, widmet sich das Museum den Lebenswegen von sog. Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern, die als Arbeitsmigranten in diese Region gezogen sind. Dabei werden an Hand von Zeitzeugenberichten die Auswirkungen auf die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der Ankunftsregion reflektierend beleuchtet.
In Bild, Ton und Exponaten erhalten wir berührende Einblicke der Angekommenen aus Italien, Spanien, der Türkei, Jugoslawien und Griechenland in deren Hoffnungen, Sehnsüchte, Tagesabläufe, Entbehrungen, aber auch Glücksmomente und Vieles mehr. Ein gesonderter Ausstellungsteil konzentriert sich indes auf die Auswanderung aus der Südoldenburger Region nach Nordamerika bereits im 19. Jahrhundert. Denn auch umgekehrt zog es Menschen schon Früher in fremde Gefilde, um ihr Glück zu suchen. So erfährt man, dass sich die Bevölkerung laut dem Amt Vechta um 31 % im Zeitraum von 1830 bis 1890 verringerte. Was die Menschen dazu bewog und was sich davon erfüllen ließ, dem kann an Hand verschiedener Forschungsberichte und Zeitzeugendokumente nachgespürt werden. So lässt sich auch viel über die eigene Siedlungsgründung von Aussiedlern aus der Region Südoldenburgs erfahren, die sich u. a. in Stallotown und Teutopolis niederließen. Zwar ist eine direkte Vergleichbarkeit beider Ausstellungsteile nur bedingt gegeben. Was sie aber eint: sie liefern beide Denkanstöße zum Reflektieren und Sensibilisieren rund um das aktuelle Thema „Migration“ – welche Herausforderungen im Zusammenleben es dabei beidseitig zu meistern gilt und wie man gegenseitig davon positiv profitieren kann. Als Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg haben wir uns gerne an diesem gesellschaftsrelevanten Ausstellungsprojekt beteiligt. Begleitend zur Ausstellung gibt es einen Katalog sowie ein umfangreiches Programm an Vorträgen, Zeitzeugengesprächen und Filmvorführungen.
Weitere Informationen finden Sie unter:www.industriemuseum-lohne.de