Neue Sonderausstellung im Industriemuseum Lohne

Wie lebte es sich eigentlich im Oldenburger Münsterland in den 1950er und 1960er Jahren? Welche Kleidung trug man? Welche Filme liefen im Kino und welche Musik spielten die Radiosender? Diesen Fragen widmet sich die aktuelle Sonderausstellung „Festhalten oder loslassen? Lohne und die Region in den 1950er und 1960er Jahren“ des Industriemuseums Lohne.
Die beiden Jahrzehnte stellen für die Region einen besonders wichtigen Zeitabschnitt dar, der Entwicklungen und grundlegende Veränderungen beinhaltete. Im Fokus der Schau stehen vor allem fünf Themen: Das Alltagsleben in Wohnen und Küche, der „Tante-Emma-Laden“ mit seinem nostalgischen Charme, der Wandel der Mobilität vom NSU-Mofa Quickly zur BMW Isetta, die Stellung der katholischen Kirche und die Freizeit mit Kino, Mode, Friseur und Sport. Während Telefongeräte mit Wählscheibe und das magische Auge eines Radiogerätes für viele jüngere Besucher*innen Fragen aufwerfen, dürften bei der älteren Generation mannigfaltige Erinnerungen geweckt werden. Ziel der Ausstellung ist es bei den Jüngeren die Neugierde zur Auseinandersetzung mit der vergangenen Lebenswelt der Großeltern und Eltern anzuregen, während die ältere Generation auch einen kritischen Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte werfen kann.
Begleitend zur Schau ist in den letzten 1,5 Jahren ein 348-seitiger Katalog entstanden, der unter anderem auch die Bereiche Landwirtschaft, Bildung und Soziales behandelt. Ein wichtiges Anliegen der Redaktion war es, dass möglichst viele Zeitzeug*innen zu Wort kommen können. So versammelt der Band Texte von insgesamt 17 Autorinnen und Autoren. Das Redaktionsteam bestand aus Benno Dräger, Engelbert Beckermann, Bernard Warnking, Paul Sandmann, Josef Quatmann, Karin Brinkmann und Ulrike Hagemeier. Das Lektorat oblag der Dammerin Kerstin Burdiek, für die Gestaltung und den Satz war Carola Welter (Welterwerk Lohne) verantwortlich. Der Druck erfolgte bei Rießelmann Druck & Medien in Lohne. Der bisher umfangreichste Katalog des Museums wurde von der Stadt Lohne, dem Landkreis Vechta, der Oldenburgischen Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachsen, der LzO-Stiftung Kunst und Kultur und der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg gefördert.
 
Vorbereitungsteam der Ausstellung (Foto Stadtmedienarchiv)
NSU Quickly (Foto Hagemeier)