„Meer - ich zupfe an der Wolke und schaue über´s Meer“

Neue musikalische Lesung im Theater Orlando

Das Rasteder Theater Orlando stellt ein neues Format entwickelt vor: Poesie im Park. Zusammen mit dem Komponisten und Gitarristen Manuel Bunger wird Sylvia Meining Lyrik zum Motiv „Meer“ präsentieren. Inmitten des schattigen Palaisgartens wird sie ausgewählte Texte lesen. 

„Manuel Bunger hat für unsere Lesung die musikalischen Stücke arrangiert. Er spielt leidenschaftlich spanische Gitarre. Mal temperamentvoll, mal zurückhaltend, melancholisch und leise, transportieren seine Klänge die Worte“, so Sylvia Meining. „Damit die Zuhörer und Zuhörerinnen dem Meer gedanklich näher kommen, zeigen wir Malerei von Gabi Onnen. Wie Bühnenbilder sollen die gemalten Meeresräume die Zuhörer anregen, sich in die geschilderten Szenerien hineinzudenken“, erläutert die Schauspielerin und Theaterleiterin. 

Wissend, dass alles Leben auf unserem Planeten aus dem Meer stammt, haben Menschen die Begegnung mit dem Meer zu allen Zeiten als beeindruckend empfunden. So ist es nicht verwunderlich, dass das Meer seit jeher von Dichtern zum Thema gemacht wurde. 

Die Auswahl der Autorinnen und Autoren, die rezitiert werden, reicht von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) über die neuseeländische Schriftstellerin Katherine Mansfield (1888-1923), die Rheinländerin Elisabeth Borchers (1926-2013), Hilde Domin (1909-2006), die mit der Carl-Zuckmayer-Medaille, dem Nelly-Sachs-Preis sowie dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, die aus Österreich stammenden Lyriker Christine Busta (1915-87)und Erich Fried (1921-1988), die polnische Dichterin und Nobelpreisträgerin Wislawa Szymborska (1923-2012) und die Portugiesin Sophia de Mello Breyner Andresen (1919-2004), die als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der portugiesischen Sprache gilt und dafür mit dem „Prémio Camões“ ausgezeichnet wurde, bis hin zu Peter Schütt (geb. 1939) und den französischen Musiker, Schauspieler und Dichter Charles Trenet (1913-2001). Wer kennt es nicht, das Chanson „La Mer“? Es wurde von unzähligen Sängern interpretiert. Trenet soll das Lied nach eigenen Angaben schon in seiner Jugend geschrieben und erst später eine Melodie dazu komponiert haben. Stellen wir uns die von Trenet beschriebenen silbernen Reflexe auf dem Wasser gemeinsam mit den Bildern von Gabi Onnen und der spanischen Gitarre von Manuel Bunger vor, ahnen wir, was das Theater Orlando für das Sommerprogramm konzipiert hat. 

Ein Beispiel der ausgesuchten Poesie ist das Gedicht „Auf der Schwelle“ von Günther Kunert

In den Dünen sitzen.

Nichts sehen

Als Sonne. Nichts fühlen als Wärme.

Nichts hören

Als Brandung. Zwischen zwei

Herzschlägen glauben: Nun

Ist Frieden.

 

Termine und Kartenreservierung unter www.theater-orlando.de