General Mutter

Kammerspiel im Theaterhof 19

Protagonist Johannes hat es schwer mit den Frauen: Lisa verlässt ihn, und seine Mutter kann er nicht verlassen. Oder doch? Als seine Firma vor dem Aus steht, sieht sich Johannes beruflich vor die Wahl gestellt: Entweder er akzeptiert die Kündigung oder er wird an eine Zweigstelle nach Brasilien abgeschoben. Nicht das Schlechteste, denn damit könnte er sich endlich von der Mutter abnabeln, die noch immer über sein Leben bestimmt – obwohl Johannes schon 50 ist. Als er sie noch einmal besucht, entwickelt sich zwischen den beiden ein finales Wortgefecht, in dem alles auf den Tisch kommt. General Mutter ist ein konzentriertes Kammerspiel mit engen Dialogen, über die Schauspieler Dieter Hinrichs „jetzt noch nicht alles verraten will. Nur soviel: Den Zuschauer erwartet ein theatralisches Psychogramm zweier Menschen, die weder mit noch ohne einander leben können.“ Das Stück kreist um die endlose Liebesgeschichte eines Mannes zu seiner ersten Frau – seiner Mutter. Diese ist durch­trieben, in der Rückschau tatsachenverdrehend und hat ihren erwachsenen Sohn fest im Griff. Wer kennt sie nicht, diese komplexe Beziehung? Das Stück stammt aus der Feder von Bernd Schröder, der seine Erzählung „Mutter & Sohn“ für die Bühne bearbeitet hat. Unter der Regie von Rinus Knobel wird das Stück als Uraufführung erstmals in Oldenburg im Theaterhof 19 gezeigt. Reizvoll ist nicht nur die überspitzte und doch so vertraute Psychologie der Figuren, sondern auch die Gradwanderung zwischen Humor und Tragik. Schauspielerin Elfi Hoppe gibt grandios die Rolle der General Mutter und Dieter Hinrichs – wie alle Männer auch Sohn – weiß, wovon er spricht. Premiere ist am 4. November.