Zug um Zug durch die Region

Ausstellung zur Eisenbahn als Motor der Wirtschaftsentwicklung im Industriemuseum Lohne

Die Weichen für die neue Sonderschau sind gestellt. Seit dem 25. September 2015 bis zum 19. Juni 2016 zeigt das Industriemuseum Lohne eine erlebnisreiche Ausstellung zur Geschichte der Eisenbahn im Landkreis Vechta und darüber hinaus. Die Bedeutung der Eisenbahn für die wirtschaftliche Entwicklung der Region steht im Mittelpunkt. 1853 begann in Deutschland das Eisenbahnzeitalter. Das entstehende Schienennetz revolutionierte nicht nur das gesamte Verkehrswesen, sondern förderte auch die Industrialisierung nachhaltig. Die Eisenbahn stellte ein Transportmittel dar, das mit bis dahin nicht gekannter Geschwindigkeit das Reisen, den Handel sowie die Nachrichten­übermittlung beschleunigte.

Seither ist die Begeis­terung für den Schienenverkehr ungebrochen. Eigens für die aktuelle Ausstellung hat sich eine Arbeitsgruppe gegründet, die gemeinsam mit der Museumsleitung an der Präsentation und dem Begleitprogramm gearbeitet hat. Ehemalige und aktive Eisenbahner, Sammler, Modellbauer, Heimatforscher und Zeitzeugen aus dem gesamten Landkreis Vechta und darüber hinaus haben daran mitgewirkt. Das bezeugt auch der umfassende Katalog mit insgesamt 34 Beiträgen. Zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen, erzählt Ulrike Hagemann, Leiterin des Museums. Zahlreiche Dokumente, Archivalien und Objekte wurden gesammelt. Hinzu kommt ein reicher Fundus an Fotos und historischen Filmdokumenten. Außerdem wurden Kontakte zu den Dampf­lokfreunden Osnabrück und den Eisenbahnmuseen in Bruchhausen-Vilsen und Kirch­weyhe geknüpft, um die Schau mit schwerwiegenden Attraktionen zu bereichern. Hagemann freut sich über das Teilstück einer sogenannten „Donnerbüchse“, einem Personenwaggon aus dem Jahr 1928, das die Osnabrücker beigesteuert haben. „Der Name beruht auf dem lauten Dröhnen dieser Fahrzeuge aufgrund der nicht vorhandenen Dämmung.“ Für die Räumlichkeiten im Lohner Industriemuseum wurde der Waggon passend beschnitten und entkernt, um auch den Waggon­aufbau zeigen zu können. Was die Technik betrifft, wird die Funktionsweise eines Stellwerks erklärt, und ein begehbarer Lokführerstand macht die Arbeit des Fahrers nachvollziehbar. Die attraktive Mischung aus Exponaten und Geschichten lässt die Besucher die Eisenbahnatmosphäre vergangener Zeiten nachspüren. Als Leitfaden dient eine große Karteninstallation, die his­torische Streckenverläufe und Bahnhofsgebäude mit Hilfe von Licht und Bewegung sichtbar macht. Eine Schalterhalle, ein Bahnsteig für den Personentransport und ein Schaubild vom Güterverkehr sorgen für den besonderen Erlebnischarakter. Selbst das Museumscafé wurde in eine typische Bahnhofsgaststätte umgewandelt. Begleitend zur Ausstellung werden Besucherführungen, Modellbauaktionen und Zugfahrten angeboten. Wer da nicht die Trillerpfeife des Schaffners klingen hört