Wassermühle in neuem Glanz

Historische Werte mit modernem Konzept

Seit mehr als 30 Jahren hat der Lohner Kunstverein seinen Sitz in der Lohner Wassermühle. 1859 erbaut, wurde das kulturhistorisch wertvolle Gebäude im letzten Jahr aufwendig saniert und erweitert. Seit Anfang März 2014 erstrahlt das historische Gebäude im neuen Glanz. Jetzt können die wechselnden Ausstellungen in dem zeitgemäßen Ambiente präsentiert werden, das im Kunstbetrieb heutzutage vorausgesetzt wird. Als  jahrelanger Nutzer des Gebäudes setzte sich der Kunstverein für eine Sanierung des Baudenkmals und eine Modernisierung der Ausstellungsräume ein und konnte für dieses Projekt engagierte Unterstützer finden, berichtet Dr. Gertrud Landwehr als Vereinsvorsitzende. Historische Werte sollten erhalten bleiben, ohne sich den Anforderungen des 21. Jahrhunderts zu verschließen. Die Baumaßnahmen begannen im April 2013 und wurden im März 2014 mit der Eröffnung der neuen Galerie erfolg­reich abgeschlossen. Das rund 150 Jahre alte Gemäuer erscheint jedoch nicht nur äußerlich im neuen Gewand. Im Zuge des Anbaus wurde die Wassermühle umfassend saniert. Energetisch ist das Gebäude jetzt auf dem aktuellsten Stand: Das erneuerte Wasserrad kann Strom für die Mühle liefern. Der gesamte Bau wurde mit moderner Ausstellungstechnik ausgestattet, und darüber hinaus wurde das Erd­ge­schoss um einen großen Funktionsanbau mit Foyer erweitert. Damit bietet die Wassermühle heute viel Platz für Kunst und Begegnungen – passend zum Programm des Kunstvereins. Als Förderer und Vermittler zeitgenössischer Kunst ist der Brückenschlag zwischen der Kunst und dem interessierten Publikum das zentrale Ziel des Vereins. Vier bis fünf Ausstellungen sind in der Wassermühle pro Jahr zu sehen – eine Mischung von regional und überregional bekannten Malern, Bildhauern oder Fotografen. Führungen, Künstlergespräche und Vorträge mit namhaften Referenten runden das Programm ab. Damit leistet der Kunstverein, 1982 gegründet, einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt Lohne und der Umgebung. Für den weiteren Erfolg der längst renommierten Institution ist die Modernisierung ein Garant – ebenso wie das bewährte Format, das auch in diesem Jahr wieder interessante Positionen bietet. Dazu gehört als nächstes die Ausstellung „waterfront“ mit Malerei und Holzschnitten von Hein Bohlen vom 29. Mai bis 28. Juni. Der gebürtige ­Oldenburger arbeitet im friesländischen Varel als Grafiker und Maler. Ausgangssituation seines künstlerischen Schaffens ist das Thema Landschaft, welches er in eine abstrakte Formensprache umsetzt. Ab dem 11. September sind dann Werke der Bildhauerin Sabina Grzimek aus Berlin zu sehen. 1942 in Rom geboren, studierte sie an der Akademie der Künste in Berlin, erhielt 1983 den Käthe-­Kollwitz-Preis und zuletzt – im Jahr 2011 – den Brandenburgischen Kunstpreis als Ehrenpreis des ­Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg für ihr Lebenswerk. An Raum für große Skulpturen fehlt es in der „neuen“ historischen Wassermühle nicht mehr.