Die Ehe – Tragödie oder Komödie?

„Kleine Eheverbrechen“ im Theater Orlando im Palais Rastede

Zu welchem Genre gehört das Eheleben? Zur Tragödie? Zur Komödie? Die einzige Gewissheit ist, dass es zur Gattung des Dramas gehört, erklärt Eric-Emmanuel Schmitt. Aus seiner Feder stammt der Beziehungskrimi „Kleine Eheverbrechen“. Der französische Erfolgsautor erzählt die Geschichte eines Ehepaares am Wendepunkt: Nach einem Unfall findet sich Gilles ohne Gedächtnis wieder. Für ihn und seine Frau Lisa bietet das Unglück die Chance eines Neuanfangs.

Lisa versucht, Gilles das frühere Leben wieder in Erinnerung zu bringen, schließlich sind sie 15 Jahre verheiratet. Beunruhigt und geschmeichelt zugleich lauscht Gilles dem wundervollen Portrait, das Lisa von ihm und ihrer beider Liebe zeichnet. Ist er wirklich so, wie sie ihn beschreibt oder nutzt Lisa vielmehr die Gelegenheit, den Gatten in ihrer Darstellung des gemeinsamen Lebens nach ihren Wünschen neu zu formen? Und wie kam es überhaupt zu dem mysteriösen Unfall? Bei der Suche nach der Wahrheit entsteht ein intensiver Schlagabtausch mit überraschenden Wendungen. Ab dem 12. November 2014 bringt das Theater Orlando in Rastede die bitterböse Komödie auf die Bühne. Für das Zweipersonenstück scheint kein Ort besser geeignet als das intime Zimmertheater im Palais Rastede. Als kleinste Bühne Niedersachsens – wie es die Presse einmal bezeichnete – zieht das Orlando immer wieder das Publikum an. Bereits seit über 25 Jahren inszeniert das Ensemble im herzoglichen Gebäude alljährlich von November bis April eine neue Produktion: komödiantisch, sozialkritisch oder politisch brisant. Perfekt fügt sich die Ehegeschichte in den Zyklus ein, in dem das zwischenmenschliche Mit- und Gegeneinander stets die Hauptrolle spielt. Theatergründerin Silvia Meining und Ulf Georges (Bild) geben das Paar, Björn Kruse-Hamburg führt Regie. „Kleine Eheverbrechen“ ist ein spannendes Kammerspiel, in dem der Zuschauer Zeuge wird, wie sich zwei Menschen voller Misstrauen, Angst, Hoffnung und Liebe begegnen.