Im Geist des Informel

Kunstkreis Cloppenburg zeigt ab 13. Juni Arbeiten von Norbert Bücker

Mit einer Einzelpräsentation der Arbeiten von Norbert Bücker feiert der Kunstkreis Cloppenburg e.V. eine Premiere. Er hat mit einer angemieteten Werkstatthalle im Stadtzentrum erstmals Räumlichkeiten für ambitionierte Ausstellungen. Gewürdigt wird ein Künstler, der im Abseits des Kunstbetriebs, in einem Dorf bei Cloppenburg, lebt und arbeitet. Er vertritt eine unverwechselbare Position, die auf das konzeptuelle Zusammenspiel von Schrift, Zeichnung und gestischer Malerei baut. Als Grenzgänger zwischen Philosophie, Malerei, Zeichnung und Literatur könnte man ihn bezeichnen. Er schafft mit seinen Arbeiten neue Wirklichkeiten, die sich nicht benennen lassen. Er nennt seine Schau entsprechend lakonisch „Ohne Titel“.

Das umfangreiche Werk Bückers zeigt eine große Bandbreite von kleinen Miniaturen bis zu Rauminstallationen, von Monotypien und bearbeiteten Abklatschdrucken bis zu großformatigen Zeichnungen. Stets sieht der Betrachter zwischen gestischen, dem Informel angenäherten Farbformationen und malerischen Konkretisierungen Wort- und Satzfetzen oder sogar nur Schriftzeichen, ohne dass man sie immer entziffern könnte. Grafische, hin und wieder fast kalligraphische Setzungen und Farbe verweben sich zu einem ebenso ästhetischen wie verrätselten Bildganzen, das an die Phantasie des Betrachters appelliert. Einen zentralen Stellenwert in der Arbeit des Künstlers haben Zyklen und Serien, die zu literarischen und philosophischen Texten entstehen. Die Texte sind für ihn dabei Inspirationsquelle und Arbeitsmaterial zugleich.
Norbert Bücker, der 1953 in Recklinghausen geboren wurde, hat mit Ausstellungen im Ruhrgebiet, in Düsseldorf und Hannover überregionale Anerkennung verbuchen zeugen.

Die Cloppenburger Schau ist die erste in seiner Wahlheimat. Sie wird von einem repräsentativen Katalog begleitet.