Jahrhundertschritt 05

Jubiläumsprojekt in Oldenburg

Sechs Monate, von Mai bis Oktober, dauerte der Veranstaltungsreigen, mit dem ein "Hundertjähriges" begangen wurde. Im Frühjahr 1905 fand die "Landes-Industrie- und Gewerbeausstellung, verbunden mit einer Nordwestdeutschen Kunstausstellung und einer Ausstellung Kunstgewerblicher Altertümer" als eine Art regionale Expo statt. Der Rückblick sollte aktueller Anlass zum Nachdenken darüber sein, was heute die Potentiale für Modernität und Innovationskraft der Region im Nordwesten sind.

Entsprechend wurde das Gesamtprojekt "Jahrhundertschritt 05" zusätzlich mit den Stichworten "Tradition – Innovation – Vision" betitelt. Nach dem Eröffnungswochenende am 21./22. Mai wurden insgesamt 20 Veranstaltungsblöcke in Oldenburg, Delmenhorst, Lohne und Wilhelmshaven ausgerichtet. Das reiche Programm bescherte Interessierten die Qual der Wahl, worauf sie ihr besonderes Augenmerk richten sollten. So erläuterte das Stadtmuseum Oldenburg das historische Ereignis in den Grundzügen - wer waren die Ausstellungsmacher damals, was gab es einst in den vielen Pavillons zu sehen, was wurde im Rahmenprogramm geboten? Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zeichnete parallel dazu nach, unter welchen Aspekten 1905 zeitgenössische Kunstwerke gezeigt wurden. In Delmenhorst wurde die örtliche Industriekultur beleuchtet, und das Landesmuseum für Natur und Mensch zeigte auf, wie sich Land und Landschaft im Nordwesten seit 1905 verändert haben. Dabei wurde etwa die Entwicklung der Wildeshauser Geest vorgestellt - die Auswirkungen durch die Verkleinerung der Moorflächen durch die Industrialisierung des Torfabbaus oder – jüngstes Beispiel – die Anlage eines Container-Hafenterminals in Wilhelmshaven. Das Industriemuseum Lohne zeigte unter dem Titel "Krumme Hunde und Klupperpinsel" hundert Jahre Industriegeschichte des Ortes auf.

Zur Realisierung des ambitionierten Gesamtprojektes hatte sich eine Vielzahl von Akteuren und Förderern zusammengeschlossen. Die Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg unterstützte die Ausstellungen in Lohne und im Landesmuseum für Natur und Mensch.