„INSEKTEN_REICH! Was brummt da noch?“

Neue Ausstellung im Oldenburger Stadtmuseum

„Was brummt da noch?“ Dieser dringlichen Frage widmet sich jetzt eine Ausstellung der Oldenburger Kunstschule. Gezeigt werden Arbeiten von über 200 Schülern, die sich mit dem Insektensterben und dessen Folgen künstlerisch auseinandergesetzt haben.

Der Rückgang der Insektenvielfalt ist eines der brisantesten Themen unserer Zeit, spielen doch die kleinen Tierchen eine existenzielle Rolle in unserem gesamten Ökosystem. Sie sind nicht nur unersetzlich für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen, sie nehmen auch eine wichtige Position in der Nahrungskette für andere Tiere ein. Als Hauptursache für den dramatischen Schwund der Insekten gilt die industrielle Landwirtschaft, die Benutzung von Insektiziden und das Betonieren der Grünflächen – kurzum der Mensch.

Für diese Verantwortlichkeit ein Bewusstsein zu schaffen und die Begeisterung für die Insektenwelt zu entfachen, war das Ausgangsmotiv des Projekts. „Wie wollen Kinder und Jugendliche dafür sensibilisieren, was das Insektensterben auch für den Menschen bedeutet“, erläutert Annekathrin Scheer, Projektleiterin der Oldenburger Kunstschule. „Seit März haben die Schüler zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern in 14 Workshops daran gearbeitet. Die Ergebnisse werden jetzt in der Ausstellung präsentiert. Zu sehen sind Animationsfilme, fossile Insekten aus Ton und Gips, Zeichnungen, Drucke, Collagen und Installationen.“ Nicht nur in der Ausführung, auch thematisch werden ganz  unterschiedliche Aspekte des Themas behandelt. Es geht um Artenvielfalt, die verschiedenen Lebensräume der Insekten - Luft, Erde, Wasser - und schließlich um die Möglichkeiten des Menschen, diesen Prozess des Rückgangs zu stoppen. „Eine Gruppe hat sich auch mit der Dystopie befasst und sich vorgestellt, wie eine Welt ohne Insekten aussehen würde“, so Annekathrin Scheer.

Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von professionellen Kunstschaffenden aus Bremen, Lüneburg, Potsdam und Oldenburg: namentlich Carsten Aschenbruck, Joschua Braun, Claudia Cruz, Irmela Dvoracek, Helmut Feldmann, Yule von Hertell, Sirma Kekec, Patricia Lambertus, Jasper Precht, Gertrud Schleising, Udo Steinmann, Oandris Tejero, Doris Weinberger und Reiner Will. Gearbeitet wurde in den Ateliers und Werkstätten der Oldenburger Kunstschule.

Die Ausstellung ist vom 27. Oktober bis zum 8. November 2020 im Stadtmuseum Oldenburg zu sehen.

Die Kunstschule Oldenburg wurde 1984 als Initiative im Bereich der außerschulischen kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche gegründet. Inzwischen gehört sie zu den größten Einrichtungen ihrer Art in Niedersachsen. Auf über 600 m² Arbeitsfläche finden vielerlei Projekte, Kurse und Aktionen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene statt. Die Philosophie der Kunstschule ist es, die Anleitung zum unkonventionellen Denken zu geben – eine Schlüsselkompetenz und Motor für Innovationen in der Wissensgesellschaft. Die Kunstschule fördert und begleitet die eigenständige Ausdruckskraft, weckt Verständnis für künstlerische Ausdrucksweisen, gibt Raum für ästhetische Erlebnisse und animiert, Vertrauen in die eigene Gestaltungskraft zu gewinnen. Die vielfältigen Angebote dienen der persönliche Orientierungen und damit der Berufswahl. Das Programm reicht vom spielerischen Einstieg im Vorschulalter bis etwa zur Mappengestaltung für ein angestrebtes Studium. Mehr dazu unter www.oldenburger-kunstschule.de

 

Fotos: Oldenburger Kunstschule