Große Pläne für das Gotteshaus

Die barocke Klosterkirche in Vechta wird restauriert

Sie ist kulturhistorisch einer der wichtigsten Sakralbauten in Nordwestdeutschland. Doch die Klosterkirche in Vechta aus dem Jahr 1730 wurde als Baudenkmal nicht so pfleglich behandelt, wie es ihrer Bedeutung entsprochen hätte. Jetzt soll eine umfassende Restaurierung die Schäden und stilistischen Störungen, die sie über die Zeit erlitten hat, beseitigen. Das barocke Gotteshaus ist seit nahezu zweihundert Jahren Bestandteil einer Gefängnisanlage, der heutigen Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta.

Die große Politik bestimmte einst über das Schicksal der einschiffigen Kirche mitten im Zentrum der Stadt. 1812, als Vechta unter französischer Herrschaft stand, wurde das alte Franziskanerkloster aufgehoben und 1816 zur Strafanstalt umgenutzt. Die einschiffige Kirche entging knapp dem Abriss und wurde zur Nutzung als Gefängniskirche und als Kirche für beide Konfessionen umgebaut. In der Folge wechselte sie ihr immer wieder ihr Aussehen, wurde klassizistisch, dann neugotisch geprägt, schließlich nach den Erfordernissen und dem Stilgefühl der 1950er Jahre modernisiert.

Die aktuelle Auflistung der Architekturexperten, was heute alles saniert und korrigiert werden muss, ist lang. Schwierig an der Lage: Eigentümer der Kirche ist das Land Niedersachsen, Nutzer aber sind, abgesehen vom wöchentlichen Gottesdienst für JVA-Insassinnen, auch die evangelische und die katholische Kirche. Doch die Zeichen für ein Gelingen der gründlichen Restaurierung stehen gut. So hat sich unter anderem ein Förderverein konstituiert, der mit vielen Aktionen Gelder einwirbt. Mit dem ersten von fünf Bauabschnitten wird in Kürze begonnen, unter anderem wird dann die Heizungsanlage erneuert. Am Ende soll die Klosterkirche nicht nur ein runderneuertes Kulturdenkmal sein, sondern außerhalb der kirchlichen Nutzung auch als öffentliche Begegnungsstätte dienen.