Mit Posaunen und Trompeten

Schüler lernen in Bläserklassen das gemeinsame Musizieren

Immer mehr Schulen in Niedersachsen richten „Bläserklassen“ ein, auch im Oldenburger Land. Schülerinnen und Schüler dürfen dann im gemeinsamen Musikunterricht ein Blasinstrument erlernen – Flöte, Klarinette, Trompete oder Posaune. Das Instrument wird ihnen gegen eine geringe Leihgebühr zur Verfügung gestellt. Alle fangen bei Null an, sie brauchen keinerlei musikalische Vorkenntnisse, und sie alle gehen gemeinsam den Weg vom ersten Ton bis zur Aufführung von Musikstücken für Blasorchester. Für die neue Form des „handlungsorientierten Musikunterrichts“ sprechen viele Gründe: Das gemeinsame Musizieren ist, so zeigen Untersuchungen, ist ein besonderer Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern.

Schülerinnen und Schüler lernen in den Bläserklassen nicht nur, wie man Flöte oder Trompete spielt, sondern üben Rücksicht, Verantwortung und Teamfähigkeit ein. Sie können sich, so zeigten Untersuchungen, besser konzentrieren, sie sind kreativer und sie gehen lieber zur Schule.

Zu den Schulen der Region, die in diesem Schuljahr Bläserklassen eingeführt haben, zählt das Laurentius-Siemer-Gymnasium in Ramsloh. Dreißig der Fünftklässler lernen dort in der regulären Musikstunde zweimal in der Woche ihr jeweiliges Orchesterblasinstrument und erarbeiten zusätzlich, was der Lehrplan für das Fach Musik auch an Theorie vorschreibt. Die übrigen Fünftklässler besuchen unterdessen gemeinsam den konventionellen Musikunterricht ohne praktisches Musizieren.

Von der Anschaffung, Versicherung und Ausleihe von Instrumenten bis zur Logistik eines veränderten Stundenplans bedeutet das für die Schule reichlich Organisationsarbeit. Für Kinder wird durch ein solches Angebot nicht zuletzt auch der Weg zu einer musikalischen Freizeitkarriere geöffnet. In allen Jugendorchestern des Landes, so betont das niedersächsische Kultusministerium, sind Schülerinnen und Schüler vertreten, die ihre ersten Musizierversuche in einer Bläserklasse erlernt haben.