Von Marilyn bis Mao

Siebdrucke von Andy Warhol im Horst-Janssen-Museum

Als Superstar der Weltkunst ist Andy Warhol (1928-1987) unübertroffen. Die plakativen Siebdrucke des Amerikaners – die Campbell-Suppendosen oder die Porträts von Marilyn Monroe und Mao Tse-Tung etwa – gehören zu den bekanntesten Werken der Popart. Das Horst Janssen Museum Oldenburg zeigt 45 dieser farbintensiven Blätter in einer Ausstellung vom 7. Februar bis 3. Mai. Sie wurden von einer deutschen Privatsammlung zur Verfügung gestellt.

Warhol, der gelernte Werbegrafiker, hat Motive aus Hochglanzillustrierten, Reklamebroschüren, Tageszeitungen, Ausstellungskatalogen und etwa Film-Stills als Vorlagen verwendet, die er im Siebdruckverfahren verfremdete. Dabei ordnete der Künstler dem Motiv neue, unerwartete Farben zu und schuf mit der immer gleichen Vorlage verschiedene Fassungen. So brachte es der Sohn tschechischer Immigranten auf die Hitlisten des Kunsthandels und zu einem festen Platz in der Kunstgeschichte – und warf Fragen auf, an denen sich Theoretiker die Zähne ausbeißen konnten: Was macht ein Original aus, was ist die Einzigartigkeit des Bildes und der Schöpfung? Wie definiert sich eigentlich ein Kunstwerk? Für Warhol machte es keinen Sinn mehr, zwischen Hochkunst und Massenkultur zu unterscheiden, wichtig für ihn war, wie Kunst und künstlerische Praxis ihr Verhältnis zu den Bildwelten der Massenmedien definieren.

Doch er hat auf seine Weise, das lässt sich in der attraktiven Schau studieren, gerade auch mit seinen frühen Siebdrucken die Kommerzialisierung aller Lebensbereiche reflektiert, die Reizüberflutung und die Charakteristik der modernen Arbeitswelt und Massengesellschaft gespiegelt.