Malerei als Zeitgeschichte

Lohne feiert 100 Jahre Stadtrechte

Lohne feierte, dass es vor 100 Jahren die Stadtrechte bekam, und hat das Jahr 2007 zum Kulturjahr erklärt. Ein Schwerpunkt im Jubiläumsprogramm war die Sonderausstellung "Erst wenn du in der Fremde bist: Joseph Andreas Pausewang (1908-1955). Ein niederschlesischer Maler im Oldenburger Münsterland" im Industrie Museum Lohne. Sie wurde am 16. Februar eröffnet.

Der "Freundeskreis Luzie Uptmoor e.V." bereitete die Ausstellung vor. Er hat sich die Aufgabe gestellt, Vita und Lebenswerk von Künstlern, die in Lohne gewirkt haben, wissenschaftlich zu bearbeiten und einem größeren Interessentenkreis zugänglich zu machen. Mit der Künstlerpersönlichkeit von Joseph Andreas Pausewang wurde ein wichtiges Kapitel der Stadtgeschichte aufgeschlagen. Es geht um die Geschichte der Vertriebenen in der Stadt, um die Not der Nachkriegsjahre, um Probleme und Erfolge der Integration. Rund 3000 Flüchtlinge aus Niederschlesien hatte die 8000-Einwohner-Stadt Lohne insgesamt aufzunehmen – darunter auch die Familie des Künstlers Pausewang aus Mittelwalde in der Grafschaft Glatz. Der Künstler selbst kam 1947 aus englischer Kriegsgefangenschaft nach. Vor dem Krieg hatte er seine Heimat zum Gegenstand seiner Kunst gemacht und ganz auf dieser Linie hält er nach dem Krieg als Künstler die Erinnerung an die Landschaften im "Glatzer Herrgottsländle" wach. Und er verarbeitete die Berichte seiner Familie und seiner Landsleute über die Geschehnisse von Flucht und Vertreibung.

Die Ausstellung in Lohne sollte auch ein Beitrag zur Pflege der Städtepartnerschaft zwischen Lohne und Miezylesie (dem früheren Mittelwalde) sein.