„Draußen-Kino plus“

Gute Musik, Kleinkunst, eine Ausstellung und viele spannende Filme – darunter großartige Vorpremieren! Von Donnerstag bis Sonntag, 20. bis 23. August, lädt das Cine k zum Open-Air-Festival im Hof der Kulturetage ein.

Das Programm beginnt mit dem Duo Djembassy. Die Perkussionistin Ulla Schmidt und der Jazzbassist Jens Piezunka sind bekannt für ihre musikalische Melange aus Weltmusik, Jazz und Klassik. Die Ausgangsformation ihrer ungewöhnlichen Instrumental- und Vokaltechniken bilden Kontrabass und Djembe. Auf das Konzert folgt der Film "The Climb", der von der Männerfreundschaft von Kyle und Mike erzählt, bis Mike mit Kyles Verlobter geschlafen hat. „Bei aller Tragik, die dem Straucheln der beiden Männer innewohnt, ist 'The Climb' vor allem ein hochkomischer Film, dessen Pointen und absurde Konstellationen dem eigentlich recht ausgelutschten Subgenre der Buddy-Komödie neuen Geist einhauchen“, schreibt kinozeit.de.

 

Der Freitagabend beginnt mit dem Live-Podcast "Die akustische Enttäuschung". Julia Bamberg und Julia Köhn sind Radiomacherinnen aus Bremen. Weil ihnen queere Themen im Radio viel zu kurz kommen, haben sie kurzerhand ihren eigenen Podcast gestartet, den sie hier vorstellen. Anschließend läuft als Vorpremiere "Über die Unendlichkeit". Zugleich minimalistisch und verdichtet, reihen sich Vignetten kleiner, oft trivialer Momente aneinander, die mal lustig und mal traurig sind. Ein filmisches Nachdenken über das menschliche Leben in all seiner Schönheit und Grausamkeit.

Die Band Chapeau Manouche tritt am Samstag auf. Angelehnt an die Musik des Jazzgitarristen Django Reinhardt spielt das Oldenburger Quartett Swing zwischen Tradition und Moderne. Danach ist ein „moderner Buster Keaton“ zu erleben. So bezeichnet Varieté den Film „Vom Gießen des Zitronenbaumes“. Die Komödie handelt von Elia Suleiman, der Palästina entkommen ist und nach einer neuen Heimat sucht. Doch wohin er auch reist, ob nach Paris oder New York, bleibt er Palästinenser. Überall erlebt er das Gleiche: Polizeikontrollen und Rassismus. Während er immer wieder versucht, seine Herkunft auszulöschen, wird er in jedem Moment von außen daran erinnert, woher er kommt.  

Am Sonntag ist die Performance "tonnection" zu sehen, Körper-Knoten-Kunst vom feinsten. Das Stück handelt von zwei Wesen, die einen Schlafplatz suchen und beide in ein und dieselbe Tonne wollen. So entfacht sich darin ein akrobatisches Gerangel. Gespielt von Clara Groeger and Christine Thevissen ist die Show für Jung und Alt nicht nur extrem unterhaltsam. Sie erzählt auch über unser täglichen Miteinanders, vom Streiten und Versöhnen und vom Finden einer Freundschaft. Das Zusammenfinden ist auch ein Thema im Film „Love Sarah“. Schon lange träumt Sarah davon, eine eigene Bäckerei in Notting Hill zu eröffnen. Als sie überraschend stirbt, ist ihre 19-jährige Tochter Clarissa fest entschlossen, den Traum ihrer Mutter wahr werden zu lassen. Dazu holt sie Sarahs beste Freundin und ihre exzentrische Großmutter Mimi mit ins Boot. So stürzen sich die drei Frauen in die abenteuerliche Welt der Confiserie. 

Schließlich steht das Kino auch im Mittelpunkt der digitalen Ausstellung „Sleeping Screens“. Gezeigt werden Fotografien geschlossener Berliner Kinos von der Gruppe Karin Dor, das sind Simon Dickel und Martin Erlenmaier. Sie haben aber nicht nur selbst fotografiert, sondern Kinos weltweit dazu eingeladen, ihnen solche Fotos "schlafender Kinos" zu schicken. Mehr als 60 Kinos an den verschiedensten Orten, Amsterdam, Nottingham, Melbourne und Seattle, sind mittlerweile Teil des Projekts.

Veranstalter ist das Oldenburger Cine k, das Filmkunstkino der Kulturetage. Eigentlich hätte das Programm in der Kulturscheune im Hof Dinklage stattfinden sollen. Im letzten Jahr hat das Cine k dort erstmals ein Kulturprogramm auf die Beine gestellt.  „Nach der erfolgreichen Premiere von 2019 haben wir uns coronabedingt in diesem Jahr entschieden, auf den Hof der Kulturetage auszuweichen. Was wir vom letzten Jahr mitnehmen, ist die gute Stimmung und das Angebot, dass alle Gäste ihr eigenes Picknick mitbringen dürfen! Die Getränke dazu gibt´s von uns“, so Katrin Windheuser vom Cine k. Während der Festival-Tage wird der Hof allabendlich um 18:30 Uhr geöffnet. Die Veranstaltungen beginnen täglich jeweils um 20 und 21 Uhr. Tagestickets kosten nach Selbsteinschätzung 12, 14 oder 16 Euro. Der Eintritt gilt für den ganzen Abend. 

Weitere Infos https://cine-k.de/programm/draussen-kino-plus