„Daphne im Wind“ erregt Aufmerksamkeit

Das Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg wird 175 Jahre alt

Zum Jubiläum bekommt das Landesmuseum für Natur und Mensch nun ein eigenes Wahrzeichen. Die Aufmerksamkeit der Autofahrer und Fußgänger am Damm soll durch die Skulptur „Daphne im Wind“, die Hinweis auf das Gebäude und die Museumsinhalte gibt, erreicht werden. Die „Daphne“ symbolisiert die Verwandlung des Menschen in die Natur.

Was 1836 mit gerade einmal zwei angekauften Sammlungen mit „Insecten und ausgestopften Vögeln“ begann, ist in inzwischen 175 Jahren zu einem Museum von internationalem Renommee herangewachsen. Moorleichen, seltene Fundobjekte und große wie kleine Tiere der Region zeigt das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg heute. Ausgehend von den drei prägenden Landschaften Moor, Geest sowie Küste und Marsch sind in den Dauerausstellungen einmalige Schätze der Natur- und Kulturkunde zu sehen. Prämiert für innovative Gestaltung ist es vor allem die künstlerische Präsentation, die das Museum so einzigartig macht. In dem klassizistischen Bau am Damm zeigt das Haus moderne Forschungen und sogar lebende Tiere – im Aquarium der Hunte. Ein Zeitzeugnis der ganz eigenen Museumsbiografie ist das Naturalien-Cabinett, das eingebettet in die Ausstellung „Küste und Marsch“ neben völkerkundlichen Schmuckstücken die weit zurückreichende Tätigkeit dieses Hauses dokumentiert. Was eines der ältesten Museen Nordwestdeutschlands darüber hinaus besonders auszeichnet, sind die zahlreichen jährlich wechselnden Sonderausstellungen – interdisziplinäre Themen aus Geschichte, Archäologie, Naturkunde und Zeitgeschehen stehen auch hier im Vordergrund.

Skulptur als Wahrzeichen

Zum Jubiläum bekommt das Landesmuseum für Natur und Mensch nun ein eigenes Wahrzeichen. Die Aufmerksamkeit der Autofahrer und Fußgänger am Damm soll durch die Skulptur „Daphne im Wind“, die Hinweis auf das Gebäude und die Museumsinhalte gibt, erreicht werden. Die „Daphne“ symbolisiert die Verwandlung des Menschen in die Natur. Diese Symbolik stammt aus der griechischen Mythologie. In der griechisch-römischen Mythologie herrscht über die Herkunft der Daphne – eine Bergnymphe sowie eine jungfräuliche Jägerin – keine absolute Gewissheit; als Tochter der Gaia werden als Vater Peneios, Amyklas und Ladon genannt. Für ihre Schönheit berühmt, stellte ihr Apollon nach, und um seinem Werben zu entkommen, wird sie von ihrer Mutter in einen Lorbeerbaum verwandelt. Der Sage nach sind noch weitere Werber ihrer Schönheit erlegen, so auch Leukippos, der Sohn des Oinomaos. Um der von ihm geliebten Daphne nahe zu sein, mischte er sich als Mädchen verkleidet unter ihre Gespielinnen. Als er sich beim Baden entkleiden muss, wird seine List entdeckt, und er wird getötet.

Bekannt ist die Verwandlung der Daphne vor allem durch Ovids Metamorphosen (Buch I.); in Versform beschreibt er nicht nur ihre Gestalt als Baum, sondern auch das anhaltende Nachstellen des Apollon. Die Skulptur „Daphne im Wind“ der Künstlerin Iris Le Rütte zeigt genau jenen Status, als Haare, Kopf und Arme der Nymphe sich in Zweige verwandeln, ihr menschliches Herz jedoch noch in dem weiblichen Körper schlägt. So weicht sie auch vor dem Apollon zurück. Bei der wohl bekanntesten Großdarstellung dieser Sage handelt es sich um die Marmorgruppe „Apollon und Daphne“ des Gian L. Bernini von 1624. Sie steht heute in Rom in der Villa Borghese. Mit Hilfe zahlreicher Förderer in Oldenburg, darunter auch die Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, und mit Landesmitteln konnte das Landesmuseum Natur und Mensch den Wunsch, eine Skulptur neben dem Eingangsbereich aufzustellen, verwirklichen. „Daphne im Wind“ ist eine Arbeit der 51 Jahre alten niederländischen Bildhauerin Iris Le Rütte. Sie lebt und arbeitet in Amsterdam. Von ihr stehen in den Niederlanden zahlreiche Objekte im öffentlichen Raum. Auch in Dänemark und Belgien sind Skulpturen von ihr aufgestellt.