Frage nach dem Urheberrecht

Einzelausstellung von Cornelia Sollfrank im Edith-Ruß-Haus Oldenburg

Wie steht es im digitalen Zeitalter um geistiges Eigentum, um Autorschaft und Urheberrecht? In der Ausstellung „Originale und andere Fälschungen“ (24. Januar bis zum 19. April 2009) im Oldenburger Edith-Ruß-Haus für Medienkunst stellte die Künstlerin Cornelia Sollfrank klar, wie die Frage nach der Bedeutung von Original und Plagiat an Brisanz gewinnt. Die Verwertung von Bildrechten an Kunstwerken, die Arbeit von Bildagenturen und ihr Umgang mit Lizenzen könnten letztlich den freien Zugang zu den Archiven der Kulturtradition gefährden. Sie setzte sich spielerisch-kritisch mit dem komplexen Regelwerk des Urheberrechts auseinander.

Die Künstlerin entlieh für ihr Projekt „Museumshop“ Skulpturen und Grafiken aus dem Bestand von Oldenburger Museen und zeigte an ihnen exemplarisch den Verwertungsdurchlauf von der klassischen musealen Präsentation bis zur Verwertung in ihrer eigenen Online-Agentur *Art-Content24*, in der sie schließlich die Reproduktionen der Originalwerke zum Verkauf anbot. Ob Bernhard Winters „Selbstporträt in jungen Jahren“ oder Horst Janssens „Bäume im Gegenlicht“ - über die Website www.art-content24.de kann der Besucher in der Ausstellung oder ganz bequem von zuhause aus Reproduktionen der Originalwerke in unterschiedlichen Qualitäten und Preisen erwerben.

Cornelia Sollfrank erforscht als Hackerin, Cyberfeministin und Netz- und Konzeptkünstlerin seit den 1990er Jahren die weltweiten Kommunikationsnetze und überträgt künstlerisch-subversive Strategien der klassischen Avantgarden in das digitale Medium. Sie ist mit ihren Arbeiten international vertreten.