Preisträger 2003: Reinhard Kühl

Reinhard Kühl überzeugte die Jury des Förderpreis Fotografie 2003 der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg mit inszenierten Bildern, die er in der einfachen Technik der Lochfotografie anfertigt: Er arrangiert Alltagsszenen aus den 40er, 50er oder 60er Jahren mit winzigen Spielzeugfigürchen aus Plastik als Statisten.

Die kleine Szene platziert der dann vor einen realen Hintergrund – Hausfronten, Meer, Landschaft und fotografiert sie. Die farbigen Photographien wirken auf sonderbarer Weise alt, als ob sie aus der Zeit der benutzten Motive stammen. Durch gezielt eingesetzte Unschärfe verwischen die Grenzen zwischen Modell und Realität. Damit sind auch die  vertrauten Deutungsmechanismen außer Kraft gesetzt. Die Realität auf den Bildern ist Schein, der Dokumentarfotograf erfindet neue Wirklichkeiten.

Der Jury gehörten an: Barbara Alms, Leiterin der städtischen Galerie Delmenhorst, Professor Jean-Francois Guiton, Hochschule für Künste, Bremen, Bernd Schwarting, Künstler, Berlin sowie Dr. Reinhardt Tschapke, Feuilletonchef der Nordwest-Zeitung Oldenburg.

Reinhard Kühl lebt und arbeitet seit 1988 in Berlin und Westerstede bei Oldenburg. Zur Preisverleihung 2003 stellte die Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg Arbeiten des Künstlers in einer Ausstellung im Stadtmuseum Oldenburg vor. Darunter auch die Serie "Seestücke", die Kühl als Stipendiat des Künstlerhauses Hooksiel im Frühjahr 2003 schuf. Ferner gab sie ein Katalogbuch "Seestücke" heraus.

Biografie

Einzelausstellungen (Auswahl seit 1999)