Die Limonadenfabrik

Neue Theater-Spielstätte in Oldenburg

Oldenburg hat eine neue Theater-Spielstätte: die Limonadenfabrik, die das Programm des beliebten Theater Laboratoriums erweitern wird. Unter der Regie von Pavel Möller-Lück und Barbara Schmitz-Lenders sollen dort vor allem junge Schauspieler ein Forum finden. Der Schwerpunkt ist auf Kinder- und Jugendtheater ausgerichtet, doch auch neue Formate im Abendprogramm können in der Fabrik ihren Platz finden. Gleichzeitig dient die Bühne den Proben.

Endlich kann das Ensemble seine Arbeiten ohne stetiges Umbauen für die Abendvorstellungen in Ruhe entwickeln. Denn zuvor musste tagsüber im Theater Laboratorium geprobt, dann die Bühne für das Publikum hergerichtet und zur nächsten Probe wieder zurückverwandelt werden. Nun ist die notwendige Ruhe für kreatives Schaffen gegeben.
Der neue Spielraum stellt gewissermaßen „das Laboratorium für das Laboratorium“ dar, so Möller-Lück. Im Dachgeschoss des Gebäudes wurde sogar eine kleine Wohnung für Gastregisseure und -schauspieler eingerichtet. Am Eröffnungstag freute er sich besonders über den Besuch der zahlreichen Freunde und Unterstützer, die das Projekt mit angeschoben haben.
Drei Jahre dauerte die Bauzeit, um die ehemalige Abfüllanlage in eine bezaubernde Spielstätte an der Steinstraße zu verwandeln. Architekt Christoph Bliefernicht hat das Schmuckstück entworfen und realisiert. Noch bis in die sechziger Jahre hinein wurde in den Räumen Limonade der Marke „Krystalla“ hergestellt. Der Geschichte des Hauses folgend erscheint das Foyer im alten Industriestil. Das originelle Interieur bietet schon vor der Aufführung viel zu sehen. Historische Lampen und Leuchtreklame, Schilder und Haken aus dem Kontor, Metall-Stühle und Bistrotische wurden aus allen Richtungen der Welt zusammengesammelt. Der neue Spielsaal bietet rund 100 Zuschauern Platz.
Ab dem 25. Februar 2018 wird die erste hauseigene Produktion in der Limonadenfabrik präsentiert: UND AUCH SO BITTERKALT – gespielt von Esther Vorwerk nach dem Roman von Lara Schützsack. Es ist die Geschichte der Schwestern Malina und Lucinda. Nach zehn Jahren kehrt Malina in ihr Elternhaus zurück und betritt erstmals wieder das Zimmer ihrer Schwester Lucinda. Malina erzählt von der Krankheit ihrer Schwester, der Essstörung, aber auch von der Phantasie und der Schönheit ihrer Schwester. Sie erinnert sich an die Parallelwelten, die Lucinda erfunden hat. Dazu gehört Tenebrien – das Land, in das alle gehen, die nicht für unsere Welt gemacht sind. Die Dünnhäutigen, die Gläsernen, diejenigen, die zu viel wünschen, diejenigen, die zu viel gewagt und zu viel verloren haben.
Am 21. April kann man dann in der Limonadenfabrik Livemusik und Tanz mit Chapeau Manouche erleben: Angelehnt an die Musik des Jazzgitarristen Django Reinhardt spielt das Quartett konzertanten Swing zwischen Tradition und Moderne