Ein Stück Frömmigkeitsgeschichte

Die „vasa sacra“ der Kirchen im Oldenburger Land werden vorgestellt

Die katholischen Kirchen des Oldenburger Landes besitzen Schätze besonderer Art: die „heiligen Gefäße“ (lateinisch „vasa sacra“), die in der Liturgie eine besondere Rolle spielen. Erstmals werden jetzt diese kostbaren Objekte aus der Zeit um 1220 bis zur Gegenwart inventarisiert, restauriert und wissenschaftlich bearbeitet. In einer Ausstellung im Freilichtmuseum Cloppenburg werden sie im Frühjahr zu sehen sein. Das Bischöfliche Münstersche Offizialat hat das interessante Projekt zusammen mit der Oldenburgischen Landschaft und der katholischen Akademie Stapelfeld auf den Weg gebracht.

Zu den geweihten Gegenständen gehören Messkelche und Hostienbehälter, Monstranzen und Taufschalen, Weihrauchfässer, Kerzenleuchter und Kännchen, Altarkreuze und zum Beispiel Behälter, in den Reliquien aufbewahrt wurden. Aus kostbaren Materialien gefertigt, erzählen sie viel vom Glauben, vom Zeitgeist und von der Geschichte der Gemeinden, Kirchen und Geistlichen. Kunstvolle Darstellungen verweisen auf Evangelien und auf Heiligengeschichten, eingravierte Weihesprüche und Inschriften spiegeln die Herkunft.

Das Projekt „Vasa sacra“, zu dem auch ein Bildband erscheinen wird, trägt nach laut Weihbischof Heinrich Timmerevers dazu bei, dieses Erbe als Ausdruck christlicher Spiritualität in einer zunehmend säkularen Gesellschaft zu erhalten und für kommende Generationen fruchtbar zu machen. Die Objekte gehörten zum Kunst- und Kulturschatz der gesamten Bevölkerung: „An ihnen visualisiert und kristallisiert sich religiöse Identität einer ganzen Region“.