Malerei zum Thema Himmelfahrt

Michael Ramsauer schuf großes Altarbild für Sandkrug

Für die evangelische Kreuzkirche in Sandkrug bei Oldenburg hat der Oldenburger Künstler Michael Ramsauer ein dreiteiliges Altarbild geschaffen. Das imposante Gemälde von über sieben Metern Breite hat das Zeug, die kleine moderne Kirche zu einem Kunst-Geheimtipp zu machen. Der Künstler hat sich eine klassische Himmelfahrt-Szene als Hauptthema gewählt und in warmen Gelborange-Tönen gestaltet.

Im Mittelbild schwebt über einer weiten Fläche ein Figurenwirbel - eine Christusfigur wird von drei Engeln im hellen Lichtschein fast wie im Sog nach oben gezogen. Die linke Bildtafel zeigt eine Frau, die fast salopp auf dem Boden sitzt und zu einem mächtigen Engel aufblickt. So sieht eine moderne Verkündigungsszene aus, in den Alltag von heute übersetzt. Oder allgemeiner: So wird das große Glaubensthema, die Kommunikation zwischen Diesseits und Jenseits, sichtbar. Auf der rechten Tafel findet sich die klassische Szene mit Moses, der die Gesetzestafeln hält und Johannes dem Täufer, der auf Christus den Erlöser verweist.

Die Auftraggeber des Sandkruger Altarbildes - der Gemeinderat der Kirche und die Oldenburgische Kirchenbaustiftung - hatten dem Künstler völlige Freiheit in der Themenwahl gelassen. Wie er die Aufgabe löste, das brachte ihm bereits bei der Einweihung Anfang November hohes fachliches Lob. Ramsauer setzt auch auf die Suggestion der Farbe. Bewegte malerische Strukturen schaffen um die Figuren den Eindruck von Landschaft, von Horizont und Offenheit, ohne Einzelheiten zu erzählen. Die Figuren hat der Künstler so unscharf gefasst, dass sie offen für die unterschiedlichen individuellen Projektionen und Interpretationen bleiben. Wer sich auf das Bild einlässt, entdeckt Feinheiten und Details, es wird immer präsenter und stärker, es fängt gewissermaßen an, mit dem Betrachter zu kommunizieren.

„Wir haben gerne dabei geholfen, dass diese Arbeit zustande kommen konnte“, kommentiert Vorstandsmitglied Horst Schreiber die ungewöhnliche Arbeit. „Hier wird auf ideale Weise die Architektur ergänzt, es wird ein spirituelles Angebot gemacht, das viele Menschen nutzen werden und es gibt ein großartiges Kunstwerk.“ Ramsauer war vor fünf Jahren Preisträger des Kunst-Förderpreises der Kulturstiftung. Er hat mittlerweile auch in Berlin ein Atelier.