Deutsche Kunst seit 1995

Ausstellung „Karotten und Schweinehals“ im Oldenburger Kunstverein

Eine ungewöhnliche Auseinandersetzung mit der Kunst der vergangenen 15 Jahre in Deutschland bietet der Oldenburger Kunstverein (OKV) vom 12. September bis zum 26. Oktober. Acht Künstler inszenieren unter dem provokativ ironischen Titel „Karotten und Schweinehals“ ihre eigene Sicht der Entwicklung seit 1995. Die Schau, die auf aktuellen großformatigen Gemälden der Künstler aufbaut, will in ernsthafter und spassiger Weise den gegenwärtigen Kunstbetrieb auf die Schippe nehmen.

Sie konfrontiert mit flotten Sprüchen und Thesen wie „Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich“ – „Geist = feinstoffliche Materie“ und mit einem Konzept, das den Besucher zum Kombinieren und Assoziieren bringt. Kritik an der vergangenen documenta 12, Kritik an den politischen Institutionen unseres Kulturlebens, Kritik am derzeitigen Kunstbetrieb haben die Künstler darin versteckt und geben ein „neues Meisterstück der Konzeptkunst“, wie der Berliner André Butzer als Wortführer der Gruppe es formulierte, zur Besichtigung frei.

Beteiligt sind neben André Butzer die Künstler Dr. Thomas Grötz, Thomas Winkler, Ulrich Wulff, Michael S. Riedel, Marcel Hüppauff, Hank Schmidt und Dennis Loesch. Alle verbindet neben der Spontaneität ihrer Malerei auch, dass sie keine künstlerische akademische Ausbildung absolviert haben.

Neben großformatigen, aktuellen Ölbildern zeigen die Künstler in ihrer Gruppenschau, die sie als „Gesamtkunstwerk“ konzipiert haben, auch eigene Publikationen. Außerdem haben sie Kunstwerke aus dem Archiv des Oldenburger Kunstvereins – von einer Bronzeskulptur über ein Radziwill-Aquarell bis zu Druckgrafik des 17. Jahrhunderts – einbezogen. So reicht der zeitliche Bogen weit über das Jahr 1995 in die Geschichte zurück.

www.kunstverein-oldenburg.de