Erinnerung an einen großen Philosophen

Oldenburger Universität feierte Karl Jasper

Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen beging die Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg im Sommersemester das Jaspers-Jahr 2008. Sie warb damit um Aufmerksamkeit für den in Oldenburg geborenen Philosophen Karl Jaspers (1883-1969), der sich nicht zuletzt als unbequemer politischer Mahner in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit einen Namen gemacht hatte.

Der große Gelehrte, so die Veranstalter, könne ganz aktuell Denkhilfe und Orientierung in der unübersichtlichen Gegenwart geben. Das dicht gedrängte Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Workshops und Ausstellungen wendete sich deshalb nicht nur an Experten, sondern an die breite Öffentlichkeit. "Wir wollen den Menschen einen vergessenen Philosophen zurückgeben" formulierte Philosophieprofessor Reinhard Schulz, wissenschaftlicher Leiter des Jaspers-Jahres.

Karl Jaspers genießt im Ausland hohes Ansehen und ist der meistübersetzte Philosoph des 20. Jahrhunderts. Der 1883 als Sohn eines Bankdirektors geborene Psychiater und Existenzphilosoph, dem die Nationalsozialisten die Lehrerlaubnis entzogen, wurde 1967 Schweizer Staatsbürger.

Highlight des Projektes, das unter dem Jaspers-Motto "Wahrheit ist, was uns verbindet" standt und von Ende April bis in die Sommerwochen reichte, war eine große Kunstausstellung, in der Künstler der Gegenwart den Dialog mit dem Philosophen führten. An ihr war unter anderem der international renommierte dänische Künstler Ólafur Elíasson beteiligt. Er entwarf zusammen mit dem Medienkünstler Peter Weibel eine Kunst-Installation im Außenbereich der Universität. Im Foyer des Hörsaalzentrums der Universität war außerdem das persönliche Umfeld des Gelehrten in einer kleinen Schau skizziert.