Boxenstopp

Oldenburger Münsterland

Auftanken, Durchatmen, Wohlfühlen – mit diesen Verheißungen verbindet das Oldenburger Münsterland seit dem Herbst 2004 ein bundesweit einmaliges touristisches Projekt. Besucher sollen Lebensart auf dem Lande kennen lernen. Eine 300 Kilometer lange Ferienstraße führt sie zu den jeweiligen Erlebnisstationen.

"Boxenstopp" werden die Anlaufpunkte salopp genannt. Dass mancher dabei an Pferdeställe denkt, ist gewollt. Schließlich ist das Pferd traditioneller Sympathieträger der Region. Auch modernere Assoziationen an Motorsport dürfen mitklingen. Ob Fachwerkhof oder Bauerngarten, Museum oder Kunsthandwerkeratelier, Hofladen oder Pferdezüchter, Naturschutzzentrum oder prähistorisches Denkmal – wer sich anhand der empfohlenen Boxenstopps eine Route zusammenstellt, erlebt die Region aus den verschiedensten Blickwinkeln, ganzheitlich sozusagen. Die einzelnen Anlaufstellen sind durch Wegweiser, Rad- und Reiterwege zusammengeschlossen.

Fünf Erholungsregionen der Landkreise Cloppenburg und Vechta haben sich in dem Projekt zusammenschlossen - das Erholungsgebiet Barßel-Saterland, die Thülsfelder Talsperre, das Hasetal, der Kreis Nordvechta und das Erholungsgebiet Dammer Berge - und ihre touristischen Angebote vernetzt. Dabei werden die Bewohner auf dem Land als die besten Gästebetreuer verstanden, die das "Erlebnis Land" glaubhaft vermitteln. Über 120 Anbieter bringen ihre Angebote zu  den Kategorien "ländlich übernachten",  "ländlich einkehren", "ländlich einkaufen", "ländliche Kultur" und  "ländliche Erlebnisse" ein. Adressaten der geballten ländlichen Offensive sind Reiturlauber, Radfahrer und Autoreisende mit Muße. Denn das Modell beruht sozusagen auf Entschleunigung. Wer eine Flusswanderung machen möchte, im Hofcafé selbstgebackenen Kuchen bestellen und regionale Geschichte im kleinen Museum studieren will, bringt Zeit mit. Für eilige Sightseeing-Spezialisten ist die regionale Route eher nicht gedacht.

Die Ziele des bundesweit einmaligen Projektes sind klar definiert: Es soll nicht zuletzt zu  regionaler Bewusstseinsbildung führen. Außerdem wird die "Stärkung kulturprägender Siedlungsstrukturen vor allem in den Bauernschaften durch den Ausbau alternativer Einkommensformen aus der landwirtschaftlichen Betriebsführung", angestrebt.

Die Boxenstopp-Route wurde durch die Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg und die  Europäische Union gefördert.